Würdigung des Engagements für ehemalige Zwangsarbeiter

Im Pressespiegel (APN) vom 11.Juni 2007 erschien anlässlich des Abschlusses der Auszahlung an ehemalige ZwangsarbeiterInnen durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" eine Mitteilung, die die Arbeit der Stiftung würdigte, aber auch die der "Gesellschaft Bochum-Donezk e.V.".
Bei dem Festakt am 12. Juni im Schloss Bellevue würde von der Arbeit der Stiftung berichtet werden, die an 1,7 Millionen Opfer fast 4,4 Milliarden ? auszahlte, Private Initiativen, so im Pressespiegel, haben schon lange vor der Gründung der Stiftung im Jahr 2000, den Kontakt zu ZwangsarbeiterInnen aufgenommen, so der 1987 gegründete Städtepartnerschaftverein "Gesellschaft Bochum- Donezk e.V.", die so zu Pionieren bei der Beschaffung von Bestätigungen für ZwangsarbeiterInnen geworden seien und später mit der Stiftung zusammen gearbeitet hätten.

Spurensuche - Ein Bericht über den bisherigen Verlauf (Frühjahr 1998)

 

Alexander Majak zu seinem 42. Geburtstag 1943 vor der Baracke des Zwansgarbeiterlagers der Westfalia-Dinnendahl Gröppel AG in Bochum, Verkehrsstraße 39 Die Arbeitskarte von Berta Fetisowa die in Dortmund als Hilfsarbeiterin tätig war Zeche Caroline 1943 in Bochum-Kornharpen, Barackenlager vorn links ehemzwang25 Die Mutter von Ljuba Owtschinnikowa mit anderen Zwangsarbeiterinnen in der Küche der Zeche Caroline

Fremdarbeiter, Ostarbeiter, Zwangsarbeiter - Die meisten, oft sehr jungen Menschen, die aus der Sowjetunion zur Arbeit nach Deutschland verschleppt wurden, kamen seit Ende 1941 und in den Jahren 1942/43 nach tagelangen Fahrten unter menschenunwürdigen Umständen ins Deutsche Reich. Bereits Ende 1942 stellten die OstarbeiterInnen, d. h. die verschleppten und zur Arbeit gezwungenen Menschen aus der damaligen Sowjetunion 53 % aller ausländischen Arbeitskräfte. Etwa 4 Millionen wurden zur Zwangsarbeit "getrieben", wie es in den Briefen der Betroffenen heißt. Etwa 1,2 Mill. ehemalige ZwangsarbeiterInnen lebten nach Schätzung von Memorial (Moskau) noch Anfang der 90iger Jahre in der ehemaligen Sowjetunion.

Bundeskanzler Kohl vereinbarte im Dezember 1992 mit dem russischen Präsidenten Jelzin, dass Deutschland eine Milliarde Mark an "Opfer nationalsozialistischer Verfolgung" in Russland, der Ukraine und Weißrussland zahlt. Die ZwangsarbeiterInnen sind nach Auffassung der Bundesregierung ausgeschlossen, da ihre Ansprüche mit dem Reparationsverzicht der Sowjetunion von 1953 bereits abgegolten seien. Inoffiziell steht es der russischen, ukrainische und weißrussischen Regierung frei, etwas von dem Geld den ZwangsarbeiterInnen zukommen zu lassen. Es wurden entsprechende Stiftungen gegründet.

 

Die Ukraine erhielt 300 Mill. - Für die Einzelnen bleibt nur eine minimale einmalige Entschädigung. Glück hatten diejenigen, die bereits Anfang der 90iger Jahre Nachweise hatten (das waren die wenigsten, etwa 2%) oder die in den Akten des sowjetischen Geheimdienstes registriert worden waren. Durchgehend werden ZwangsarbeiterInnen, wenn sie als solche anerkannt werden, wie Kriegsteilnehmer eingestuft und erhalten eine entsprechende Rente und andere Vergünstigungen, die ihre meist erbärmliche Lage als Rentner etwas mildern.