Hilfe für Menschen am Rande

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Hilfe für die Menschen am Rande
Bochum Linden Dahlhausen, 06.10.2008

2008-10-06Angehende Aidspflegerinnen aus Donezk besuchen bei ihrem zweiwöchigen Besuch in Bochum unter anderem die Augusta-Krankenanstalt und das Seniorenzentrum am Kesterkamp

Auch das gehört zum Ausbildungsprogramm der angehenden Aidspflegerinnen: Im Lindener Seniorenheim Am Kesterkamp lernen Lydia Schmalz (rechs) und Nadeshda Krasko (links) die Pflege alter und kranker Menschen. Linden. "Hier wird der Mensch als Mensch gesehen" - das ist die wichtigste Erfahrung, die die angehenden Aidspfleger und -pflegerinnen von ihrem zweiwöchigen Ausbildungsbesuch mit zurück in Bochums Partnerstadt Donezk nehmen. Nadeshda Krasko etwa hat bei der Schulung im Seniorenheim Am Kesterkamp besonders die liebevolle Zuwendung für die älteren Menschen durch die Mitarbeiter beeindruckt.

Am Kesterkamp waren sie, weil neben der Besichtigung der Infektionsstation des St. Josef-Hospitals, der Drogenberatung und der Aidshilfe auch das Erlernen der allgemeinen Pflege auf dem Programm stand. Dafür hat die Gruppe auch die ambulanten Dienste der Augusta-Krankenanstalt in Linden bei ihrer Arbeit begleitet.

Es ging auch um Fragen wie "Wie pflegt man eigentlich Aids-Kranke" oder "Wie schütze ich mich dabei vor einer Ansteckung?" "Bei uns in Donezk werden Aids und Homosexualität einfach tot geschwiegen. Drogensüchtige und Prostitution existieren offiziell überhaupt nicht", bedauert Krasko. Gemeinsam mit Sergej Gugev und sechs weiteren Frauen hat sie in Bochum erfahren, dass auch die am Rande Stehenden nicht übersehen, sondern als Menschen wahr genommen werden. Auch ein Tag im Hospiz stand auf dem umfangreichen Ausbildungsprogramm. "Das Gespräch gehört zur Pflege und Betreuung Schwerkranker und Sterbender dazu," lernte Natalja Heinzel dabei. "Die Einstellung zu Aids ist hier viel offener, in der Ukraine outet sich ein Betroffener einfach nicht, denn er weiß, er würde wie ein Aussätziger behandelt. Alle, auch die Familie, würden sich von ihm abwenden." Damit umreißt Ludmilla Pelich das große Problem, das in ihrem Heimatland herrscht.

Der Verein "Freundeskreis Bochum-Donezk" organisierte diese Ausbildung gemeinsam mit Bürgermeisterin und Frauenärztin Dr. Astrid Platzmann-Scholten und der Aidshilfe. Die Ukraine ist in Osteuropa das Land mit der höchsten HIV-Verbreitung unter Erwachsenen. Deshalb sind Aufklärung, Prävention und Pflege Erkrankter so wichtig.

Bei der Drogenberatung, in der Aidshilfe, beim Patientenfrühstück im Hospital, im Hospiz und auch bei der Prostituiertenhilfe Madonna, überall erfuhr die Gruppe vor allem eines: Auch der Mensch am Rande der Gesellschaft ist und bleibt ein Mensch. FHR

Quelle: derwesten.de

Bei den Partnern galoppiert das Virus - Aids in der Ukraine

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Bei den Partnern galoppiert das Virus
Bochum, 25.08.2008 Tom Jost

Die Ukraine ist das osteuropäische Land mit der höchsten Aidsrate.Bochumer Einrichtungen schulen Sozialarbeiter aus Donezk

Freundschaftliche Beziehungen zwischen Bochum und gibt es schon seit mehr als 20 Jahren, Hilfeleistungen stets inbegriffen. Gegenwärtig läuft ein frisches Projekt, das man auf der Dringlichkeitsliste nicht sehr weit oben vermuten würde: die "Deutsch-Ukrainische Partnerschafts-Initiative zur Bekämpfung von HIV/Aids".

Und es ist nötig. Im Industrierevier Donezk-Donbass, wo aktuell etwa vier Mio Menschen leben, gibt es nach Kenntnis des "Freundschaftskreises BO-Donezk" mehr HIV-Infizierte als in ganz Deutschland (59 000). Die Krankheit breitet sich überproportional schnell aus, weil sie von den Betroffenen oft verschwiegen wird: In der weitgehend unaufgeklärten Gesellschaft wenden sich auch die eigenen Familien ab. "Und die Regierung interessiert sich nicht und kümmert sich nicht", kritisiert Tatjana Rjanskaja das Kabinett von Premierministerin Julija Timoschenko.

Die Donezkerin ist als Leiterin der dortigen Sozialstation mit einer Gruppe von Pflegekräften hält sie sich gerade für zwei Wochen in Bochum auf, um spezielles Wissen zu sammeln. Vordringlich geht es um die Pflege von Aids-Erkrankten, gleichermaßen aber auch um Aufklärung und Prävention.

"Unsere bisherigen Patienten waren Zwangsarbeiter, die im Krieg nach Deutschland verschleppt wurden", erzählt Sergej Gusev, "aber auch von denen hat der eine oder andere schon HIV-erkrankte Angehörige." Wie man sich fortan um sie kümmern kann, erfahren die Donezker in diesen Tagen beispielsweise auf der Infektionsstation im St.-Josef-Hospital, bei der Huren-Hilfe von "Madonna" oder bei der Drogentherapeutischen Ambulanz. Das Wissen soll sich schneeballartig verbreitern, denn daheim werden die so fortgebildeten Sozialarbeiter/innen selbst Schulungen leiten.

Das Projekt von "Freundeskreis Bochum" und "Freundeskreis Bochum-Donezk" gefiel auch dem Bundes-Gesundheitsministerium: Es unterstützt die Fortbildung mit 45 000 Euro - vorerst. "Man möchte schon sehen, dass sich die ukrainische Regierung stärker darum kümmert", weiß Astrid Platzmann-Scholten, die sich als Ärztin und Leiterin des Aids-Beratung im Kreis Recklinghausen quasi über die berufliche Schiene eingeklinkt hat. Es ist also noch offen, ob die Arbeit in 2009 fortgesetzt werden kann.

Nicht nur bei der Regierung ist Umdenken gefragt. "Homosexuelle Männer gibt es in der Ukraine per Definition einfach nicht", hat Platzmann vor Ort erfahren. Und eine andere gewichtige Institution verhalte sich in dieser Beziehung ähnlich weltfremd wie der Vatikan: "Auch die Orthodoxe Kirche lehnt die Benutzung von Kondomen ab."

Quelle: derwesten.de

Von Riesenstrümpfen und Maskottchennamen

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Von Riesenstrümpfen und Maskottchennamen
Bochum, 22.06.2008  Jessica Buschmann

Beim Stadtparkfest wurde die größte Socke der Welt aufgehangen.Tierpark feierte 75. Jubiläum. Kinder hatten freien Eintritt

2008-06-22Auch die Kleinsten haben sich offensichtlich vom EM-Fieber anstecken lassen. Wie diese Aufnahme vom Stadtparkfest belegt. Foto: WAZ, Ingo Otto Lange Jahre wurde es nur Schildkröte gerufen. Wenig schmeichelhaft für das possierliche Tierchen, dass jedes Jahr beim Stadtparkfest als Maskottchen im Dienst ist. Die Veranstalter vom Tierpark, der Sparkasse und der Stadtwerke finden nun, dass es an der Zeit ist, dem grünen Freund mit der roten Mütze einen Namen zu geben. Am Wochenende konnten die Besucher des 21. Stadtparkfestes pfiffige Vorschläge abgeben.

Und wie wird die Schildkröte künftig genannt? An dieser Stelle muss leider noch um ein wenig Geduld gebeten werden. Die Jury braucht noch ein paar Tage, um sich für eine der Dutzenden Ideen zu entscheiden. "Der Name wird Mitte nächster Woche verkündet", verspricht Gisela Leinweber vom Tierpark.

Das große Familienfest brauchte sich auch in seiner 21. Ausgabe "zuschauermäßig" nicht zu verstecken. An beiden Tagen zählte die Polizei insgesamt 30 000 Menschen. Schließlich gab es auch etwas zu feiern: Der Tierpark wird in diesem Jahr 75 Jahre. Das Geburtstagsständchen spielte die Bergmannskapelle "Auguste Viktoria". Der Tierpark bedankte sich mit freiem Eintritt für die Kinder. Gut, dass das Wetter mitspielte und das vorhergesagte Unwetter am Sonntagnachmittag an Bochum vorbeizog. "Wir haben einen guten Draht nach oben", sagt Gisela Leinweber lachend.

Ein weiteres Highlight im Programm war das große "Sockenaufhängen" der Gesellschaft Bochum-Donezk. Im Beisein von OB Ottilie Scholz kletterten Feuerwehrmänner den Bismarck-Turm hinauf und ließen ein zehn Meter langes und sechs Meter breites Sockenpaar hinunter. Wie bei einem Quilt wurden insgesamt 3400 einzelne Läppchen zusammengenäht - das Ergebnis war der größte Strumpf der Welt. Jeder Bochumer wurde aufgerufen, eines der Läppchen für mindestens einen Euro zu erwerben, um Medikamente für leukämiekranke Kinder zu finanzieren.

Wie immer konnten die Besucher aus einem vielseitigen Musikprogramm (z.B. Shanty Chor, die Rockband "Avantgarde" oder das Millenium Rock Orchester) auswählen. Die Kinder kamen bei zahlreichen Mitmach-Aktionen auf ihre Kosten. Die Sparkasse hatte etwa ein "Manege-frei-Angebot", bei dem Kinder in Workshops lernten, wie man jongliert oder Feuer spuckt. Die Stadtwerke setzten dagegen auf den Dauerbrenner "regenerative Energien". "Die Kinder konnten eigenhändig ein Windrad antreiben und eine ganze Stadt zum Erleuchten bringen", erklärt Mitarbeiter Mike Holesch.

Quelle: derwesten.de

Transport nach Donezk wird verschoben

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Transport nach Donezk wird verschoben
Bochum Linden Dahlhausen, 05.03.2008

Probleme am Zoll zu befürchten
Linden. Der für Ostern geplante alljährliche Hilfstransport nach Donezk in der Ukraine wird diesmal nicht stattfinden. Die Evangelische Kirchengemeinde Linden wurde aus Donezk um Aufschub des Termins gebeten. Der Grund sind, so ist aus dem Schreiben zu entnehmen, die derzeit verschärften Zollkontrollen. "Versandliste und Sendung müssen übereinstimmen, sonst drohen Bußgeldstrafen", heißt es. In den vorausgegangenen Jahren wurden immer Abweichungen zwischen der Versandliste und der umfangreichen Sendung festgestellt, weil die Listen im Voraus eingereicht werden mussten - zu einem Zeitpunkt, als das Sammelgut noch nicht feststand. Die Zöllner haben allerdings immer ein Auge zugedrückt.

Die jetzige Situation soll sich bald wieder ändern, deshalb scheint es sinnvoll, in diesem Jahr eine Pause einzulegen, heißt es in dem Brief. "Selbstverständlich brauchen wir dringend Hilfe und werden bitten, dass wir im nächsten Jahr die Spenden bekommen", schreibt Anatolij, der in Linden bestens bekannt ist, weil er bei jeder Lieferung dabei war.

Auf der anderen Seite kommt der Lindener Gemeinde diese Bitte zur rechten Zeit, denn bei der Finanzierung des Transports klafft noch eine Finanzierungslücke von 1 000 Euro.

Quelle: derwesten.de

Bis die Finger qualmen

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Bis die Finger qualmen
Wattenscheid, 18.12.2007 Katharina Uebel

Birgit Böttger-Schefczik strickt im Akkord für leukämiekranke Kinder in der ukrainischen Stadt Donezk.Größtes Sockenpaar der Welt soll den Platz zweier Wohnzimmer ausfüllen

2007-12-18Ihre Finger bewegen sich flott. Seit zwei Stunden. Ohne Pause. Im Sekundentakt. "Ich höre nur auf, wenn ich auf die Toilette muss oder schlafe", sagt Birgit Böttger-Schefczik. Sie ist 46, wohnt am Westenfelder Sachsenring und strickt Socken. Die Arbeit hat sie als Gewerbe angemeldet. Zu Stoßzeiten strickt sie von acht Uhr früh bis zwei Uhr nachts. "Kampfstricken" nennt es Böttger-Schefczik. Den Arbeitseifer hat sie seit neun Jahren für Kunden aus Deutschland, der Schweiz und Mexico. Zudem will sie bis Sommer 2008 das größte Sockenpaar der Welt fädeln. Der Enthusiasmus hat einen uneigennützigen Grund: Engagement für leukämiekranke Kinder aus der ukrainischen Stadt Donezk - seit 20 Jahren Partnerstadt von Bochum.

500 Kinder bis 18 Jahre werden im Durchschnitt pro Jahr im onko-hämatologischen Kinderzentrum des Instituts für Sofort- und Wiederherstellungschirurgie Donezk betreut. "Aber die Klinik hat kaum Geld", sagt Böttger-Schefczik. Es reicht für optimale Behandlungen nicht aus, obwohl das Kinderzentrum vom Staat finanziert wird. Böttger-Schefczik nimmt das zum Anlass, den Kindern einen Teil ihrer Einnahmen für Medikamente zu spenden.

Während die geschäftige Frau spricht, ziehen ihre Finger mit einer Nadel einen Faden in eine Schlaufe. Wieder und wieder. Sie guckt nicht hin. Muss sie auch nicht. Sie weiß, ihr Handwerk ist top. Die Sorge, die Böttger-Schefczik hat, ist, dass sie trotz Besuchs arbeiten kann. Die Socke soll in vier Stunden fertig sein. Dann kommt die nächste dran, um das Paar für einen Kunden aus Nürnberg komplett zu haben.

Von gewöhnlichen Socken wie diesen fließen pro Paar 50 Cent auf ein Konto der Gesellschaft Bochum-Donezk. Die Gesellschaft, mit Sitz in Bochum, kooperiert mit dem Kinderzentrum in Donezk. Die dort leitende Ärztin, Dr. Ekaterina Viltschevskaja, schickt Bestelllisten von Medikamenten, Hygieneartikeln und medizinischen Geräten an Professor Werner Havers, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Essen in Ruhestand. Havers berät Viltschevskaja bei der Wahl der Ware und die Gesellschaft Bochum-Donezk kauft diese ein. Böttger-Schefczik ist seit zehn Jahren Mitglied der Gesellschaft und seit fünf Jahren zweite Vorsitzende. Ehrenamtlich.

Nicht nur die kleinen Socken, auch das vielleicht größte Sockenpaar der Welt soll Geld und Aufmerksamkeit für die an Leukämie erkrankten Kinder in Donezk bringen. Böttger-Schefczik startete Januar 2004 einen Aufruf auf ihrer Internetseite für die Riesensocken. "Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, strickt einen Baumwolllappen und spendet einen Euro pro Lappen für die Kinder", sagt sie. Die Teilnehmer schicken ihr die Lappen nach Hause, die sie zu dem großen Sockenpaar zusammen näht. 2073 Baumwolllappen hat sie bisher per Post erhalten. Wie groß die Riesensocken werden? Böttger-Schefczik schätzt, dass jede Socke "den Platz von zwei Wohnzimmern ausfüllen wird".

Ist das große Paar Socken komplett genäht, will sie es symbolisch mit Spielzeug drapieren - für Kinder der Klinik und für Kinder aus Heimen in Donezk. Die Spielsachen, die Böttger-Schefczik ab Februar 2008 sammeln will, werden mit Lastautos nach Donezk transportiert. Die Socken bleiben in Bochum.

Quelle: derwesten.de

Musik schlägt die Brücken

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Musik schlägt die Brücken
Bochum Linden Dahlhausen, 17.12.2007 Gert Hille

Trio "Switanotschki" aus Bochums ukrainischer Partnerstadt begeistert mit Volks- und Heimatliedern zur Bandura beim traditionellen Adventskonzert der Bezirksvertretung. Unterstützung für "Arco Iris"

2007-12-17Südwest. Zu einem Erlebnis besonderer Art wurde das von der Bezirksvertretung traditionell veranstaltete Adventskonzert in der Aula des Schulzentrums. Es bot wieder einen guten Überblick über das Können und das hohe Leistungsniveau der zwölf Chöre, Musikgemeinschaften und Orchester aus dem Stadtbezirk. Als besonderer Gast trat diesmal das Trio "Switanotschki" aus der ukrainischen Partnerstadt Donezk auf: Es ergänzte gewohnte heimische Klänge mit Volksliedern aus der Ukraine.

Reiner Krosser, zum ersten Mal für Koordination und Moderation zuständig, gab einen Überblick über die Programmfolge, über die auftretenden Aktiven und leitete den Chor der Heimkehrer-Dankeskirche sowie die Chorgemeinschaft Carpe Diem. Bezirksvorsteherin Doris Erdmann stimmte die vielen Besucher auf die Weihnachtszeit ein: "Friede und Harmonie, Verständnis und Mitgefühl, das sind Worte, die nur zu oft oberflächlich benutzt werden, ohne dass ihr Sinn tatsächlich ausgefüllt wird." Das Wohl der Kinder ist für Erdmann besonders wichtig: "Kinder sind unsere Zukunft, ohne sie wäre unsere Welt kalt und leer". Wichtig sei, den Jungen und Mädchen ein sicheres, positives Leben zu ermöglichen.

Damit appellierte Doris Erdmann, durch ehrenamtliche Tätigkeit Kinder und Jugendliche zu unterstützen und lobte das Engagement der Theodor-Körner-Schule für das Straßenkinder-Projekt "Arcos Iris: Eine-Welt-Gruppe", in La Paz, Bolivien. "Es sind Schülerinnen und Schüler, die mit vielfältigen Aktionen Taten sprechen lassen". Da die Bezirksvertretung für das Konzert keinen Eintritt verlangt, bat Erdmann um eine Spende für das Straßenkinder-Projekt. Dieser Aufruf war recht erfolgreich, wurden doch an diesem Abend allein etwa 1 100 Euro eingesammelt. TKS-Lehrerin Annette Schulze-Lohoff hatte im Foyer zusammen mit den jungen Leuten einen eindrucksvollen Informationsstand über die Aktionen der Schule aufgebaut.

Zu den mitwirkenden Chören und Musikgemeinschaften des Abends gehörten: Chor und Orchester der Hugo-Schultz-Realschule (Leitung Judith Brink), Kolpingchor Linden (Norbert Bunse), Chor der Heimkehrer-Dankeskirche und Chorgemeinschaft Carpe Diem (Reiner Krosser), Chorgemeinschaft MGV "Glückauf" Sundern/MGV Ruhrglocke (Wolfgang Ballhausen), "Die Knurrhähne" (Matthias Hurraß), Kinder-und Jugendchor St. Engelbert, Kolping-Singekreis Dahlhausen und Gemischter Kirchenchor St. Engelbert (Alfons Bartling), Ev. Posaunenchor Weitmar-Mark (Rainer Großmann), Chor der Neuapostolischen Kirche (Kurt Rosenow) und MGV Sängerbund Ostholz (Hans-Werner Boresch).

Das "Trio Switanotschki" hatte zwei imposante Auftritte und beendete mit traditionellen Volks-und Weihnachtsliedern das stimmungsvolle Konzert. Drei junge Ukrainerinnen, ausgebildet an der Hochschule, beherrschten einzigartig die Bandura, ein ungewöhnliches Instrument mit 64 Saiten, und sangen dazu Lieder ihrer Heimat. Margrit Mizgalski von der Gesellschaft Bochum-Donezk, freute sich besonders über diesen Auftritt. Sie erinnerte daran, dass das Trio bereits im vergangenem Jahr in Bochum aufgetreten ist. Die zu erwerbende CD diene auch den leukämiekranken Kindern in der Ukraine. Der langanhaltende Beifall in der vollbesetzten Aula galt allen Beteiligten und Aktiven dieses Konzertes.

Zum Schluss wurde gemeinsam das Lied "O du fröhliche" mit Begleitung des Trios gesungen. Für das leibliche Wohl hatte die Freiwillige Feuerwehr Dahlhausen vorzüglich gesorgt.

Quelle: derwesten.de

"Die Katze" hilft den Opfern in Donezk

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"Die Katze" hilft den Opfern in Donezk
Bochum, 27.11.2007

Schauspielhaus plant Benefiz-Vorstellung Es gibt noch Karten für die Benefiz-Vorstellung "Die Katze auf dem heißen Blechdach": Am Samstag, 1. ...

... Dezember, steht statt "Die Kunst der Komödie" das Drama von Tennessee Williams auf dem Spielplan des Schauspielhauses. Der gesamte Erlös dieses Abends kommt den Opfern des Grubenunglücks in Bochums Partnerstadt Donezk zu Gute. Bei dem Unglück kamen mehr als 70 ukrainische Bergarbeiter ums Leben. Das Schauspielhaus möchte sich auf diesem Wege für die Welle der Hilfsbereitschaft revanchieren, die nach dem Brand im Kulissenlager von allen Seiten auf das Haus zugeflossen ist. Der Erlös wird der Gesellschaft Bochum-Donezk zur Verfügung gestellt, die sich seit Jahren um die humanitäre Hilfe in der dortigen Region kümmert. Die Inszenierung des modernen Klassikers von Tennessee Williams in der Regie von Markus Dietz gehört mit zu den erfolgreichen Eröffnungspremieren der laufenden Spielzeit. Als besondere Gäste stehen in diesem Stück Charles Brauer und Sabine Orléans als "Big Daddy" und "Big Mama" auf der Bühne.

Quelle: derwesten.de

Trauer im Kohlerevier

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Trauer im Kohlerevier
NRZ Panorama, 19.11.2007 ELKE WINDISCH

BERGBAU. Nach dem schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Ukraine rechnen die Hilfskräfte mit bis zu 100 Opfern.

DONEZK. In Donezk wehen Fahnen mit schwarzem Trauerflor auf Halbmast. Wieder einmal ist die Bergarbeiterstadt im Osten der Ukraine von einem Grubenunglück heimgesucht worden. Erst im September 2006 waren bei einer Gasexplosion in der Grube "Alexander Sasjadko" 13 Bergleute umgekommen. Dieser Schacht sorgt jetzt erneut für Negativschlagzeilen. In der Nacht zu Sonntag ereignete sich dort das mit Abstand schwerste Bergwerksunglück in der jüngeren Geschichte der Republik. Der Grund: eine Grubengasexplosion. 72 Kumpel waren auf der Stelle tot. Die meisten starben durch die Druckwelle nach der Explosion, andere verbrannten oder erstickten.

Gefährlicher Funkenflug

Gestern Abend belief sich die Anzahl der Todesopfer bereits auf 80. Weitere 20 Kumpel wurden noch vermisst. Ihre Rettungschancen tendieren wegen der hohen Temperaturen und der knappen Atemluft inzwischen gegen Null. In der Unglücksgrube, so der Sprecher einer Sonderkommission der ukrainischen Regierung, die den Hergang der Tragödie untersucht, herrsche nach wie vor eine unzulässig hohe Konzentration von Grubengas. Dessen Hauptbestandteil ist Methan, ein farb- und geruchloses Gas, das beim Abbau von Steinkohle meist in größeren Mengen anfällt und sich in den Hohlräumen der Stollen ablagert. Es ist leicht brennbar und entzündet sich schon durch Funkenflug beim Schürfen der Kohle oder eine schlecht isolierte elektrische Leitung.

Zwar verfügen Schächte, die in der Sowjetunion nach 1950 gebaut wurden, bereits über Melde- und Warnsysteme, moderne Typen schalten die Stromversorgung sogar automatisch ab, wenn die Methan-Konzentration über zwei Prozent ansteigt. Häufig werden die Warnsysteme jedoch auf Anweisung der Zechenleitung einfach ausgeschaltet, um die Förderung nicht drosseln zu müssen. Wegen entsprechender Vergehen müssen sich momentan leitende Mitarbeiter von Steinkohlegruben im russischen Südural und im Revier Karaganda in Nordkasachstan verantworten.

Auch arbeiten die Kumpel im Akkord. Um auf einen halbwegs sozialverträglichen Lohn zu kommen, kümmern sie sich nicht viel um Sicherheit und Arbeitsschutz: Regelmäßige Belüftungen, gesetzlich vorgeschrieben, finden nicht statt, weil dazu Fräsen und Förderräder angehalten werden müssen. Allein im Unglücksschacht "Sasjadko" kam es daher in den letzten sieben Jahren zu vier größeren Katastrophen mit insgesamt über 120 Toten. (NRZ)

Quelle: derwesten.de

OB Scholz: Trauer um die Toten von Donezk

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OB Scholz: Trauer um die Toten von Donezk
Bochum, 19.11.2007 Rolf Hartmann

Nach dem Bergwerksunglück in Bochums Partnerstadt, bei dem über 60 Kumpel starben, bot die Oberbürgermeisterin ihrem Amtskollegen Aleksander Lukjantschenko ihre Hilfe an und sprach ihr Mitgefühl aus

Die Methangasexplosion, die am Sonntag über 60 Bergleuten in Donezk/Ukraine das Leben kostete, hat in der Partnerstadt Bochum Betroffenheit ausgelöst. Per Email sprach Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz am Montag dem Stadtoberhaupt von Donezk, Aleksander Lukjantschenko, ihr Mitgefühl aus.

"Mit tiefer Trauer", schrieb die OB, "haben wir Bochumerinnen und Bochumer von dem schrecklichen Grubenunglück auf der Schachtanlage Sasjadko erfahren, bei dem 65 Menschen ums Leben gekommen sind. Wir, als Bürgerinnen und Bürger einer Stadt mit langer Bergbautradition, können besonders nachfühlen, wie furchtbar eine solche Katastrophe ist."

Spontan bot Ottilie Scholz Hilfe an: "Lassen Sie mich bitte wissen, ob wir im Rahmen unserer humanitären Hilfe in partnerschaftlicher Verbundenheit den betroffenen Familien helfen können."

Es wäre nicht der erste Hilfseinsatz für Donezk, wie Ulrich Kreutz vom Amt für Ratsangelegenheiten, zuständig auch für die Städtepartnerschaften, erinnert: Vor allem 1991, als ein heftiger Wintereinbruch in der Ukraine große Not auslöste, kam es in Bochum zu einer großen Spendenaktion. Über vierzig Lkw, beladen mit Kleidung, Hausrat und Wolldecken, machten sich damals auf die 3500 Kilometer lange Strecke nach Donezk. Mit dabei war der frühere Bürgermeister Gerhard Zehnter.

Vor genau 20 Jahren wurde die Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Donezk gegründet. Man bleibt seitdem regelmäßig in Kontakt, dafür sorgt vor allem der Verein "Gesellschaft Bochum-Donezk", die sich auch um humatitäre Hilfe kümmert. Erste Vorsitzende Jutta Kreutz: "Vier bis fünf Lkw fahren pro Jahr von Bochum nach Donezk, mit Kleidung und Wäsche. Das wird dort an einen Sozialfonds geliefert und an Bedürftige verteilt, an alte kranke Leute oder kinderreiche arme Familien."

Doch nicht nur über die humanitäre Schiene wird die Städtepartnerschaft gepflegt: Ende August war eine Gruppe Bochumer in der ukrainischen Stadt zu Gast, auch OB Scholz sei für ein Wochende dazugestoßen, schildert Jutta Kreutz. Eine Gruppe aus Donezk wiederum sei im Frühjahr in Bochum gewesen, um das Maiabendfest mitzufeiern. Der Kontakt zwischen Schulen in Bochum und Donezk sei allerdings nicht mehr so intensiv wie früher, bemerkte die Vereinsvorsitzende. Aber es gibt auch andere Kontakte, etwa den des Bochumer Shanty-Chors mit dem Bergarbeiterchor von Donezk: "Wir hoffen, dass keiner von ihnen zu den Verunglückten gehört."

Quelle: derwesten.de

Großer Dank für die Bochumer Hilfe in Donezk

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Großer Dank für die Bochumer Hilfe in Donezk
Bochum, 26.04.2007

Benefizkonzert für leukämiekranke Kinder in der Petri-Kirche bringt 1 800 Euro an Spenden

Wiemelhausen. Das 2. Benefizkonzert in der Petrikrche zugunsten der "Bochumer Hilfe für leukämiekranke Kinder in Donezk" war ein schöner Erfolg. Die Kirche war wie im letzten Jahr fast voll besetzt.

Unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz sangen und musizierten der Chor der Hans-Böckler-Realschule, das Kammerorchester der Albert-Einstein-Schule, der Knabenchor Mülheim an der Ruhr, der MGV 1880 Bochum-Marmelshagen, der Bochumer Kinderchor und Nora Isabel Schreckenschläger, Violine, mit Ida Kubelke, Klavier. Das Repertoire bot für jeden etwas. Es reichte vom fröhlichen Frühlingslied über Kammerkonzert bis zu Blues und Gospel. Pfarrer Dr. Peter Noss begrüßte die Besucher im Namen der evangelischen Kirchengemeinde, die Schirmherrin Dr. Ottilie Scholz würdigte in ihrem Grußwort die wichtige ehrenamtliche Arbeit der Bochumer Hilfe für leukämiekranke Kinder in Donezk, in einem Gebiet, das besonders hart betroffen war von der Katastrophe in Tschernobyl.

Noch heute ist die Zahl der an Leukämie erkrankten Kinder dort viel größer als in anderen Landesteilen. Die staatliche Organisation ist nicht in der Lage, Krankenhäuser den Erfordernissen gemäß auszustatten und die notwendige medizinische Hilfe bereitzustellen.

Allein dank der Bochumer Hilfe konnten die Heilungschancen für die Kinder enorm verbessert werden. Jutta Kreutz, Vorsitzende der Gesellschaft Bochum-Donezk, bedankte sich bei allen Gruppen für ihr Engagement für diese gute Sache, bei der Gemeinde für die Hilfe und beim Publikum für sein Erscheinen und im Voraus für die Spendenbereitschaft.

Am Ende des Konzerts kamen um 1800 Euro zusammen, ein wertvoller Beitrag für die Bochumer Hilfe. KTh

Quelle: derwesten.de